Ohne sie kein CSI - ein Blick auf die Menschen hinter den Kulissen

12. Jan 2019

Meist kümmern wir uns um kleinere medizinische Probleme der Pferde, zum Beispiel einfache Verletzungen, milde Bauchschmerzen oder leichte Lahmheiten.

Daria Stöcker, Tierärztin

Daria Stöcker, Tierärztin

Am Donnerstagmorgen aber zeigte ein Pferd beim zweiten Amateurspringen nach der Landung eine akute hochgradige Lahmheit. Nach einem lauten Knall stand das Pferd nur noch auf drei Beinen da.

Es wurde mit Verdacht auf Knochenbruch in die Klinik gebracht. Was man jetzt schon sagen kann: Der Heilungsprozess eines Knochenbruches dauert wesentlich länger als beim Menschen. Der Heilungsprozess verlangsamt sich, da das Pferd sein verletztes Bein nicht einfach hochlagern kann.

Zusätzlich ist der Knochen im Zehenbereich nicht von Muskulatur umgeben und somit weniger gut durchblutet. Es kann gut mindestens ein halbes Jahr dauern, bis man ein solches Pferd wieder reiten kann. Aber die Hoffnung besteht. Das ist nicht selbstverständlich. Früher war es oft so, dass ein Beinbruch das Ende für das Pferd bedeutete.

Das ist heute zum Glück anders. Nur bei ganz gravierenden Verletzungen muss ein Pferd direkt eingeschläfert werden. Ich hoffe, dass dies der einzige schwere Notfall war. Die nächsten Tage werde ich 24 Stunden hier auf dem Gelände verbringen. Jederzeit auf Abruf. Den Tag hindurch sind wir zu zweit hier, in der Nacht werde ich von drei Studenten unterstützt, die die Ställe regelmässig überprüfen. Langweilig wird uns nie.


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