Der Körper Ihres Tieres ist ein ausgeklügeltes System, welches durch das Zusammenspiel zahlreicher Drüsen gesteuert wird. Die dort produzierten Hormone regulieren das Zusammenspiel der Organe und deren Funktionen, wie zum Beispiel Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Nebenniere, Keimdrüsen oder Hirnanhangsdrüse.
Sobald die Funktion dieser Drüsen beeinträchtigt ist, kommt es zu Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Diabetes insipidus, Addison, Cushing, Hyper- und die Hypothyreose. Die Diagnose solcher endokrinologischer Krankheitsbilder erfolgt häufig über Stimulationstests und Verlaufskontrollen der Organfunktionen und können damit eingegrenzt werden. Die Behandlung kann dann individuell angepasst werden. Die häufigsten Indizien für eine hormonelle Störung sind vermehrtes Trinken, Absatz grosser Urinmengen, Gewichtsverlust und Fellveränderungen.
Eine Schilddrüsen-Unterfunktion (Hypothyreose) ist eine häufig auftretende Hormonerkrankung beim Hund.
Die Schilddrüse ist ein Organ welches Hormone produziert, dass rechts und links der Luftröhre am Hals des Hundes liegt. Die Schilddrüsen-Hormone (Thyroxin = T4, Trijodthyronin = T3) regulieren im Körper den Zucker-, Fett- und Eiweissstoffwechsel. Ein Mangel dieser Hormone wirkt sich auf fast alle Organe des Hundes aus.
Zwei Ursachen sind häufig: Entzündung der Schilddrüse oder eine Rückbildung der Drüse ohne erkennbaren Grund. Experten vermuten, dass die Entzündung der Schilddrüse autoimmun bedingt ist. Dies bedeutet, dass körpereigene Antikörper das eigene Schilddrüsen-Gewebe des Hundes angreifen.
Betroffene Hunde zeigen häufig eine gewisse Trägheit und eine deutliche Gewichtszunahme. Des Weiteren können Fell- und Hautveränderungen sowie Entzündungen besonders in den Ohren festgestellt werden.
Eine Blutuntersuchung kann im Verdachtsfall Klarheit bringen. Hierbei wird das von der Schilddrüse selbst produzierende T4 getestet. Auch der Cholesterinspiegel und die Zahl der roten Blutkörperchen bieten Anhaltspunkte. Da die Zerstörung der hormonbildenden Zellen aber langsam verläuft, ist nicht immer ein eindeutiger Nachweis der Schilddrüsen-Unterfunktion möglich. Zusätzlich kann eine Ultraschaluntersuchung helfen die Diagnose zu sichern.
Sie bekommen lebenslang zwei Mal täglich Tabletten die das fehlende Schilddrüsenhormon enthalten. Anfangs wird die Dosis durch Bestimmung des Blutspiegels häufiger kontrolliert und angepasst, später reicht ein Untersuchungsintervall von 4-6 Monaten aus. Die meisten Beschwerden, die durch die Hypothyreose hervorgerufen wurden, verschwinden nach wenigen Wochen ab Beginn der Therapie.
Hypothyroidism is a deficiency of thyroid hormone. It is one of the most common endocrine dysfunction conditions in dogs. The thyroid gland is divided into two lobes, one on each side of the trachea, or windpipe. The gland produces the thyroid hormones thyroxin = T4 and triiodothyronine = T3, which are involved in regulating a variety of metabolic processes including that of sugar, fat and protein metabolism. A deficiency can affect almost every organ in the body and results in a variety of clinical symptoms.
In dogs, the two most common diseases that result in adult onset hypothyroidism are lymphocytic thyroiditis and idiopathic atrophy of the thyroid gland. Idiopathic atrophy is a loss of the thyroid gland tissue due to unknown causes. Lymphocytic thyroiditis in an inflammation and destruction of the thyroid gland which experts attribute to an autoimmune process. This means that the body produces antibodies that attack its own thyroid tissue.
Affected dogs may exhibit classic symptoms of a slow metabolism such as lethargy and exercise intolerance and weight gain. Hypothyroidism often causes hair coat changes such as alopecia (loss of hair) especially on the trunk of the body and a dull hair coat. Skin changes are also common and include a predisposition to chronic skin and ear infections, scaling and increased pigmentation.
Blood tests are performed on dogs presenting with clinical symptoms suspicious of hypothyroidism. A complete blood count and serum biochemistry may help support the diagnosis based on the cholesterol level and red blood cell counts. A screening test measuring the T4 level is performed. If levels are low, other forms of the thyroxine hormone are measured. However, because of the insidious onset of the disease and the presence other factors that affect thyroid hormone production, it is not always possible to obtain a definitive diagnosis through blood testing. Sometimes ancillary tests such as an ultrasound may be warranted.
Hypothyroidism is treatable but not curable which means the dog will need lifelong treatment. Dogs receive an orally administered thyroid supplement in tablet form twice a day. At the beginning of the treatment, regularly performed blood tests are necessary to monitor the response to therapy and to make necessary adjustments to the dose of medication. Once stabilized, it is usually sufficient to monitor blood levels every 4 – 6 months. Most dogs tolerate the medication without negative side effects and clinical symptoms usually improve within 4 – 6 weeks of starting treatment. Close monitoring and regular checkups with your veterinarian are key to controlling the condition and improving the quality of life of your pet.
Bei der Hyperthyreose handelt es sich um eine Überfunktion der Schilddrüse die zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen führt.
Das Organ befindet sich am Hals und ist rechts und links der Luftröhre im oberen Drittel zu ertasten. Die jodhaltigen Hormone erhöhen die Stoffwechselrate des Organismus und haben Einfluss auf fast alle Zellen im Körper.
Bei einer Überfunktion ist der Organismus in einem Zustand als wäre er ein Auto mit deutlich zu hoch eingestelltem Standgas, massiv erhöhtem Energieverbrauch und aber wenig Leistungskraft.
Das häufigste Symptom ist ein deutlich gesteigerter Appetit bei gleichzeitigem Gewichtsverlust. Die meisten Katzen zeigen auch immer wieder Erbrechen, vermehrten Kotabsatz und Durchfall. Regelmässig werden auch eine gesteigerte Unruhe und Nervosität beobachtet. Die betroffenen Tiere sind meist älter als 8 Jahre und entwickeln im Laufe der Erkrankung ein struppiges, stumpfes Fell.
Da die Hyperthyreose in vielen Fällen mit weiteren, altersbedingten Krankheiten zusammen vorkommt, ist eine ausführliche Abklärung unerlässlich. Eine alleinige Bestimmung des Schilddrüsenhormons T4, ist nicht ausreichend.
Hierfür werden Blut- und Urinuntersuchungen durchgeführt, welche erste Hinweise auf parallel bestehende Nieren- oder Lebererkrankungen liefern. Röntgenbilder lassen eine Beurteilung der Herzgrösse und Hinweise auf eine Herzerkrankung zu. Die Blutdruckmessung zeigt in sehr vielen Fällen eine Hypertension, welche unbedingt ebenfalls behandelt werden sollte.
Ist der Verdacht der Hypertyreose erstmals bestätigt folgt eine Therapie, welche für den Rest des Lebens andauert. Die Erkrankung ist nicht heilbar.
Tabletten und Salben
Als Therapie stehen Tabletten zur täglichen Verabreichung oder eine Salbe, welche täglich in die Ohrmuschel eingerieben werden sollte zur Verfügung. Sowohl Tabletten, als auch die Salbe enthalten den Wirkstoff Thiamazol /Carbimazol und verhindern in der Schilddrüse die Produktion des Hormons. Falls die Tabletteneingabe zu einem deutlichen Problem wird oder die Katze Nebenwirkungen auf das Medikament entwickelt, kommen noch andere Behandlungsmöglichkeiten in Frage.
Radiojodtherapie
Die Radiojodtherapie ist eine Therapieform, welche in der Schweiz von der Universität Bern durchgeführt wird. Bei der Therapie wird radioaktives Jod injiziert, welches in die auf Hochtouren laufenden Schilddrüsenzellen aufgenommen wird. Die Radioaktivität zerstört die umliegenden Schilddrüsenzellen. Diese Form der Therapie ist sehr effektiv und aber aufwändig, da die Katze bis zum Abklingen der Strahlung in der Klinik bleiben muss (circa 14 Tage). Des Weiteren ist diese Therapie mit hohen Kosten verbunden.
Spezialdiät (y/d)
Inzwischen steht auch eine Spezialdiät (y/d) zur Verfügung, welche aber nur bei strikter Indoor Haltung in Frage kommt.
Chirurgische Entfernung (Resektion)
In seltenen Fällen ist eine chirurgische Entfernung (Resektion) der Schilddrüse möglich.
Zu den Kontrollen, welche in regelmässigen Abständen durchgeführt werden gehören die Messung des Thyroxinspiegels (T4), die Überprüfung der Nierenfunktion, die Kontrolle des Herzens und das Messen des Blutdrucks.
Die Prognose bei einer behandelten Hyperthyreose ist gut.
Vereinbaren Sie mit uns einen Besprechungstermin, falls sie Fragen zur Diagnose oder zu Therapieformen haben!
Wenn Sie einen älteren Hund haben, der zunehmend mehr trinkt, Heisshunger hat, Haare verliert, schütteres Fell bekommt und dessen Bauchumfang zunimmt, kann es sich um das sogenannte Cushing-Syndrom handeln. Einer Erkrankung die sowohl bei Menschen, als auch bei Tieren auftreten kann und durch eine übermässige, krankhafte Cortisolproduktion ausgelöst wird.
Das Hormon Cortisol wird in den Nebennieren produziert und durch die Hirnanhangdrüse gesteuert. In normalen Konzentrationen ist das körpereigene Cortisol lebenswichtig, da es für viele Stoffwechselvorgänge und als Stresshormon unverzichtbar ist. Kommt es aber zu einer längerfristigen Überproduktion oder übermässig langen Gabe von aussen, dann kollabiert die Schutzfunktion des Cortisols und die negativen Wirkungen nehmen überhand.
Die Symptome dieser häufig bei älteren, kleineren Hunden auftretenden Krankheit sind vielfältig, aber meist steht ein übermässiger Durst im Vordergrund. Die Tiere trinken vermehrt und setzen länger und häufiger Urin ab, teilweise sogar in der Wohnung, da sie die grossen Urinmengen nicht mehr so lange halten können. Der Hunger ist häufig sogar grösser als früher und eine Gewichtszunahme kommt oft vor.
Ein weiteres Alarmzeichen ist ein übermässiger Haarausfall, vor allem an Schwanz, Rücken und Hinterbeinen, mit darunter liegender dünner, pergamentartiger, pigmentierter Haut. Die Leistungsfähigkeit und Kondition nehmen ab, da Cortisol zu Muskelschwund führt. Die Tiere sind langsamer als früher, hecheln mehr und sind schnell erschöpft. Im weiteren Verlauf der Erkrankung sehen wir häufig Patienten mit Stammfettsucht.
Die Ursache des Cushing – Syndroms ist praktisch immer eine Wucherung, welche sich entweder in der Hirnanhangsdrüse oder in der Nebenniere befindet. Die Tumoren der Hirnanhangsdrüse (85% der Fälle) sind in der Regel gutartig, produzieren aber ein Hormon, welches die Nebennieren zu übermässiger Cortisolproduktion anregen. Selten werden die Veränderungen so gross, dass sie zu neurologischen Ausfällen führen. Bei den Tumoren der Nebennieren (15%) verhält es sich etwas anders. Diese können durchaus auch bösartig sein und zu Metastasen führen. Zudem gibt es eine Cushing Form, bei der das Cortison zur Therapie einer anderen Erkrankung langfristig verschrieben worden ist, welches jedoch das Cushing auslösen kann. Ein sogenanntes Therapiemassnahmen ausgelöstes Cushing.
Um das Cushing-Syndrom zu diagnostizieren und dieses von anderen im Alter auftretenden Krankheiten zu differenzieren, ist es nötig Blut und Urin zu untersuchen. Neben den allgemeinen Untersuchungen der Blutchemie und des Blutbildes, sind weiterführende Stimulationstests nötig, um die Funktion der Nebennieren zu kontrollieren. Zu diesen gehören der Dexamethason-Hemmtest und der ACTH-Stimulationstest. Falls anhand der Blutresultate nicht schlüssig geklärt werden konnte, wo sich der Tumor befindet, sollte man eine Ultraschalluntersuchung anschliessen, um die Grösse, Form und Konformität der Nebennieren zu bestimmen. Selten sind CT- oder MRT Untersuchungen notwendig.
Konnte die Diagnose bestätigt werden, beginnen wir mit der Therapie. Hierfür steht inzwischen ein Medikament mit dem Wirkstoff Trilostan («Vetoryl») zur Verfügung, welches die Cortisolsynthese hemmt und dadurch zu einer Reduktion der Symptome führt. Eine chirurgische Entfernung eines Hypophysentumors wird nur in Ausnahmefällen in wenigen Spezialkliniken durchgeführt. Auch die chirurgische Entfernung einer betroffenen Nebenniere ist meist sehr risikoreich und wird daher ebenfalls nur selten durchgeführt.
Die medikamentöse Therapie muss täglich und lebenslänglich erfolgen, um eine effektive Behandlung zu erreichen. Die Einstellung auf die richtige, individuelle Dosis dauert einige Wochen und sollte unbedingt regelmässig kontrolliert werden, um vor allem eine Unterversorgung mit Kortison rechtzeitig zu erkennen. Das Kontrollintervall wird auf jeden Hund individuell abgestimmt.
Bei unbehandelten Hunden steigt das Risiko einer Verschlechterung des Krankheitsbildes und einer Zunahme von Begleiterkrankungen wie Bauchspeicheldrüsen-Entzündungen (Pankreatitis), Harnsteinen und Diabetes mellitus. Durch die reduzierte Immunabwehr steigen auch die Infektionen von Haut und Blase.
Wir empfehlen nach der gesicherten Cushingdiagnose mit der Therapie zu beginnen, auch wenn diese kostspielig ist und regelmässiger Kontrollen beim Tierarzt bedarf. Denn das Krankheitsbild kann mit den Medikamenten sehr gut beherrscht werden und die Hunde haben wieder eine sehr gute Lebensqualität.