Untersuchungsmöglichkeiten am Tierherzen


Tiere leiden ebenso an Herzerkrankungen wie Menschen. Die Ursachen sind aber meistens völlig unterschiedlich. 
Das Ausmass des Herzleidens unserer Tiere, die Prognose und der sinnvolle Einsatz von Therapien setzt eine korrekte Diagnose voraus.
Mit verschiedenen „Puzzle-Teilen“ setzen wir das Gesamtbild zusammen.


Knotige Verdickung

Knotige Verdickungen der Mitralklappe bei einem kleinrassigen Hund (Eindringtiefe um das ganze Herz darzustellen: 10 cm)

vergrässerter Vorhof

Vergrösserter linker Vorhof bei der Katze (Eindringtiefe um das ganze Herz darzustellen: 6 cm)

Herzmuskelerkankun

Herzmuskelerkrankung und Perikardentzündung beim Pferd (Eintringtiefe um das Herz darzustellen: 30 cm)

Klinische Untersuchung

Egal ob Katze, Hund oder Pferd, die Position des Herzens ist dieselbe im Brustkorb (Thorax). Natürlich sind die Dimensionen entsprechend unterschiedlich. Das Herz wiegt beim erwachsenen Pferd je nach Rasse zwischen 2.5 und 4.5kg beim erwachsenen Hund zwischen 30 und 500g und bei der Katze zwischen 12 und 20g. Mit dem Stethoskop auskultieren wir die Herztöne links und rechts.

Ein Beispiel: wenn wir neben den normalen Herztönen auch noch ein Nebengeräusch über der linken Thoraxseite an einer bestimmten Stelle während einer bestimmten Herzzyklusphase auskultieren, schliessen wir bereits auf eine bestimmte Erkrankung des Herzens.

Die Überlegungen gehen weiter: abhängig, ob unser Patient ein junger oder alter -, gross- oder kleinrassiger Hund ist, ob dieses Nebengeräusch zufälligerweise bei einem Pferd mitten im Training oder zusammen mit den Beschwerden von Husten auskultiert wird oder, ob es sich um eine junges Kätzchen, oder eine mittelalte Rassekatze handelt, verdächtigen wir ein bestimmte Pathologie. Die weiteren diagnostischen „Puzzle-Teile“ werden auf diesen Verdacht hin abgestimmt.

Elektrokardiogramm (EKG)

Ein Elektrokardiogramm (EKG) zeichnet die elektrische Ausbreitung im Herzmuskel auf. Sie wiederspiegelt sich in charakteristischen Wellen und Zacken. Wir erkennen den Rhythmusgeber und zählen die Frequenz. Beim Kleintier geben uns die Abstände und Amplituden weitere Informationen. Beim Pferd sammeln wir gerne zusätzliche Informationen während der Belastung an der Longe oder unter dem Sattel mit Reiter (telemetrische Aufzeichnung).

Blutuntersuchungen

Einzelne Parameter im Blut, sogenannte Biomarker, geben Hinweise auf die Funktionsstörung des Herzens. Es ist nicht immer sinnvoll, dieses Puzzle-Teil hinzuzufügen.

Röntgenbild

Bei der Katze und dem Hund können wir zusätzlich ein Röntgenbild des Brustkorbes anfertigen. Dabei ist die Herzform, die Herzgrösse und Herzlage erkennbar, und natürlich auch die Lunge mit den Gefässen und die Leber. Beim Pferd bringen uns Röntgenaufnahmen leider keine weiteren Informationen bzgl. dem Herz. Zu gross sind die Überlagerungen mit anderen Strukturen.

Echokardiografie

Die Ultraschalluntersuchung (Echokardiografie) kann nicht nur beim Kleintier, sondern auch beim Pferd im Stall durchgeführt werden. Dabei wird das Herz „sichtbar und beweglich“ dargestellt. Die einzelnen Strukturen des Herzens und auch ihre Funktionen sind beurteilbar, also die Herzklappen, der Herzmuskel und der Blutfluss im Herzen.
Die Resultate all dieser Puzzle-Teile ergeben das Gesamtbild der Herzerkrankung und erlauben uns eine Diagnose, Prognose und hoffentlich auch Therapieoptionen zu erhalten.

Unsere Kardiologin, Dr.med.vet. Alexandra Imhasly, wird ihre Erfahrungen als Instruktorin beim kardiologischen Praktikum für Tierärzte (SVPM – Vorkongress 06. Mai 2020 „Assessing fitness in horses and veterinarians“) weitergeben.

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