Beim Hengst bieten wir die stehende Kastration im Stall an, eine neue Methode, bei welcher auch erwachsene Hengste idealerweise nur unter Sedation und Lokalanästhesie (örtliche Betäubung) kastriert werden können.
Wir verwenden die chirurgische Methode nach Henderson für die Kastration mit sehr zufriedenstellenden Resultaten.
Wo es die Umstände erlauben (Temperament/Grösse des Patienten) kastrieren wir stehend unter Sedation und Lokalanästhesie.
Kastration nach Henderson
Der Hengst sollte bei gutem Allgemeinbefinden sein und die Grundimmunisierung für Tetanus abgeschlossen haben.
Für die Operation erhält er einen venösen Zugang (Venenkatheter), um jederzeit Medikamente gut verabreichen zu können. Vor dem Eingriff bekommt der Hengst Schmerzmittel und Antibiotika, anschliessend wird er sediert und die Hoden zusätzlich lokal anästhesiert.
Die Haut im Bereich der Hoden wird eröffnet. Nach dem Hautschnitt werden die Hoden in ihrer Hülle vorgelagert. Mit einer speziellen Zange werden sie danach solange verdreht bis sich die Hoden mitsamt der umgebenden Hülle ablösen.
Ein grosser Vorteil dieser Methode ist die Möglichkeit die Kastration stehend durchzuführen. Des Weiteren muss bei dieser Methode kein Fadenmaterial verwendet werden.
Essentiell für einen komplikationslosen postoperativen Verlauf ist die Bewegung (Weide, Führen etc.). Der Wallach erhält noch für einige Tage Schmerzmittel. Der Wundbereich sollte täglich kontrolliert werden (Schwellungen, Blutungen etc.) und das Pferd stets bei gutem Allgemeinzustand und ohne Fieber (<38.5°C) sein.
Schwellung, Serom (Ansammlung von Wundflüssigkeit), Blutungen, Infektionen, Samenstrangfistel, Darm- oder Netzvorfall, etc. (wie bei jeder Kastrationsmethode).